Vor allem in bewaldeten Arealen sind zahlreiche Bodendenkmäler als Relikte ehemaliger Kulturlandschaften, von vorgeschichtlichen Grabhügeln und mittelalterliche Ackerterrassen bis zu Schützengräben des 2. Weltkrieges als Geländemerkmale erhalten. Der erste Schritt bei der Erforschung, dem Schutz und der Erschließung dieser Denkmäler ist die Bestandsaufnahme. Nur auf dieser Grundlage sind qualifizierte Aussagen zum Denkmalwert möglich, um zum Beispiel den räumlichen Bezug zu modernen Bauvorhaben darstellen zu können.
Durch systematische Befliegungen sind mittlerweile in fast allen Bundesländern hochauflösende Laserscandaten erhoben worden, aus denen sich virtuelle Geländemodelle errechnen lassen. Auf der Basis dieser Geländemodelle lassen sich auch kleinste Geländemerkmale, als letzte Relikte anthropogener Strukturen (z.B. Grabhügel, Altfluren) durch verschiedene Beleuchtungsrichtungen, durch die Überhöhung von Strukturen und durch diverse Filterverfahren sichtbar machen. Die archäologische Auswertung dieser Daten ermöglicht vor allem in Waldgebieten, die Entdeckung zahlreicher, bisher noch unbekannter Bodendenkmäler.
Bei der archäologischen Auswertung der Geländedaten werden Merkmale aufgenommen und umgezeichnet, die sich hinsichtlich ihrer Höhe sowie aufgrund einer charakteristischen Form, ihrem Lageverhältnis zu anderen Strukturen oder ihrer Ausdehnung von den umgebenden Geländeformen unterscheiden und in Analogie zu bekannten archäologischen Befunden als archäologisch relevant eingestuft werden können. Da allein auf der Grundlage der Auswertung des digitalen Geländemodells, eine sichere Unterscheidung moderner bzw. natürlicher Phänomene und archäologischer Strukturen in vielen Fällen nicht möglich ist, wird die abschließende archäologische Bewertung erst nach einer Überprüfung des Befundes im Gelände vorgenommen.
Mittlerweile haben die Mitarbeiter der PZP GbR umfangreiche Erfahrungen bei der Auswertung von LIDAR-Airborne-Geländedaten. Allein von Dezember 2014 bis April 2015 wurden von uns sieben umfangreiche Projekte, in Zusammenhang mit der Anfertigung denkmalfachlicher Beiträge in der Windparkplanung, durchgeführt und abgeschlossen. Dabei wurde die archäologische Auswertung der digitalen Geländedaten durch Archivstudien und systematische Geländebegehungen ergänzt.
Lassen Sie sich von uns beraten, wenn es um die zerstörungsfreie Erfassung von Bodendenkmälern geht. Wir entwickeln auch für Ihr Projekt ein tragfähiges Konzept, das von uns zügig und Ziel führend umgesetzt wird.
Literaturhinweise:
-J. Bofinger/ R. Hesse, Der Einsatz von Airborne Laserscanning zur Entdeckung von archäologischen Geländedenkmalen. In: J. Bofinger/ M. Merkl (Hrsg.) Mit Hightech auf den Spuren der Kelten. Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung. Arch. Inf. Baden-Württemberg 61 (Esslingen 2010) 70-89.
-M. Doneus, Chr. Briese, T. Kühtreiber: Flugzeuggetragenes Laserscanning als Werkzeug der archäologischen Kulturlandsforschung – Das Fallbeispiel „Wüste“ bei Mannersdorf am Leithagebirge, Niederösterreich. In: Archäologisches Korrespondenzblatt. 28, 2008, 137–156.
-A. Posluschny, Wer wird denn gleich in die Luft gehen - archäologische Prospektion mittels Laserscanning. Wetteraukreis: digitale Geländeerfassung am Glauberg und in seinem Umland. Hessen Archäologie 2007, 69-71
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